15.1 Die verheerenden Brände:

1540 hat der größte Brand in Rhoden gewütet. Fast die gesamte Stadt mit Kirche und Rathaus brannte nieder. Neben den Häusern sind auch wertvolle schriftliche Aufzeichnungen vernichtet worden. 1735 gab es erneut eine große Brandkatastrophe. Die Kirche, damals noch mit gotischem Grundriß, brannte aus. Die Innenausstattung einschließlich der Orgel sowie die reichhaltigen Kunstgegenstände in der Kirche sind damit unwiederbringlich verloren gegangen. 149 von 219 Häuser brannten ab. Bei einer weiteren großen Feuersbrunst 1873 sanken
98 Häuser in Schutt und Asche. Die Kirche blieb aber bei diesem Brand verschont.

15.2 Der heilige St. Florian:

Die Feuerwehren haben als Schutzpatron den heiligen St. Florian. Das nebenstehende Bild zeigt ihn, wie er mit einem großen Eimer ein Feuer löscht. Zur Brandbekämpfung mit Wasser wurden damals „Eimerketten“ vom nächsten Brunnen bis zur Feuerspritze gebildet. Dabei wurden Frauen und ältere Kinder hauptsächlich für die Kette der leeren Eimer eingesetzt. Eine andere Löschmöglichkeit gab es damals kaum, obwohl für 1735 bereits ein Feuerspritze in Rhoden bezeugt ist, die wahrscheinlich nach dem großen Brand angeschafft wurde. Bei dem nächsten großen Feuer 1873 sind 98 Häuser verbrannt. Dabei kam die Feuerspritze zum Einsatz, mit der die Kirche „kalt gehalten“ wurde, um die Ausbreitung des Feuers nach Norden zu verhindern.

Die Balkeninschrift am Haus Warburger Weg 9 zeugt noch heute von dieser letzten großen Brandkatastrophe und hat folgenden Wortlaut:
„Ludwig Klaus hat Gott vertraut und dieses Haus gebaut am 9. Mai 1874. Durch Wind und vielleicht ein schuldig Blut, kamen unsere Häuser in eine Feuersglut. Es war auf des hohen bergesrand, wo das große Unglück entstand den es dauerte kaum ein paar Stund, da lagen 98 Häuser im Grund, Das Elend war bedeutend groß, 350 Personen waren obdachlos. Es war am 22. October voriges Jahr, Gott behüte uns vor fernerer Gefahr, haltet euch an Gott und bleibt ihm treu und bauet wieder Häuser neu. Aus der Stadt bin ich getrieben, wäre gar gern darin geblieben, drum habe ich zum Höchsten hinaufgeschaut und auf mein Eigenthum gebaut. Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“.