10.1 Die ehemalige Burg Rhoden:

Es gibt leider weder Pläne noch Ansichten (Stiche) von der ehemaligen Burg Rhoden. Fürst Georg Friedrich hat sie abreißen lassen und statt dessen das heutige Schloss von 1645 bis 1654 bauen lassen. Die Grundmauern und Teile der ehemaligen Burg sind für den Neubau verwendet worden. Am unteren Bildrand befindet sich eine stilisierte Darstellung der Burg nach der Fantasie des Künstlers.
Fledermäuse, Turmfalken, Dohlen und Mauersegler haben bis heute ihren Lebensraum in alten Mauern, hohlen Bäumen in und am Rande der Stadt, in Rhoden besonders in der Kirche, dem Schloss und den Gemäuern um das Schloss.

10.2 Fürst Georg Friedrich:

Der berühmte Staatsmann Fürst Georg Friedrich ist hier mit dem Beizvogel (Falke) dargestellt. Er war der Bauherr des Rhoder Schlosses. Gleichzeitig ließ er im Wald südwestlich von Rhoden einen Tiergarten mit Lusthaus und Wasserspielen sowie östlich von Rhoden den „Lustgarten“ anlegen. (siehe auch die Bilder und Texte zu der Laterne 14) Leider sind davon nur noch Reste vorhanden. Georg Friedrich hat 10 Jahre im Schloss Rhoden residiert. Die meiste Zeit seines Lebens stand er jedoch in auswärtigen Diensten, z.B. in Schweden, Holland, Spanien, kämpfte als Heerführer in den Türkenkriegen und diente als Staatsmann in Brandenburg/Preußen beim „Großen Kurfürsten“. Er wurde wegen seiner großen Verdienste in den Fürstenstand erhoben.

Hinweise:

Der Graf und spätere Fürst Georg Friedrich wird in den Textbeschreibungen der Laternenbilder immer als Fürst bezeichnet, damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass es sich immer um die gleiche Person handelt.

Zum Abbruch der Burg und zum Bau des Schlosses im Jahre 1645 findet sich folgende Passage in der Chronik von Zacharias Wahl:
„Diesen nechstvergangenen Vorsommer, hat der hochgeb. Graf Georg Friedrich den Anfang machen lassen mit reparation erneuerung + vergrößerung hiesiger Burgk, Der oberste himmlischen Baumeister gebe seine Gnade und Segen“.

Der Schlossbrunnen:
Das ursprüngliche Alter des Schlossbrunnens ist nicht bekannt.
Zacharias Wahl erwähnt ihn schon im Zusammenhang mit der Burg Rhoden. Nach dem Schlossbau ist er unter Leitung des Bergmanns Tobias tiefer in den Sandsteinfels gehauen worden. Die gesamte Abteufung beträgt jetzt 95,4 m.