11.1 Schloss-Fruchtboden:

In vielen Waldecker Dörfern standen Zehntscheunen. Sie dienten dazu den „Zehnten“, also die Steuern, (damals waren das Naturalien), unterzubringen und zu lagern. In Rhoden gab es keine Zehntscheune. Stattdessen war im Dachraum des Westflügels des Schlosses ein Fruchtboden eingerichtet. Bisher wurde nur vermutet, dass dort ein Lagerraum gewesen sein könnte. Bei den letzten Sanierungsarbeiten wurde die Vermutung vom Statiker bestätigt. Unter den damaligen Lasten sind die Deckenbalken und Unterzüge sehr stark verformt worden, obwohl die Unterzüge gedoppelt waren. Außerdem fand man in Fugen und Ritzen noch Spelzen vom Hafer. Neben Korn auf dem Fruchtboden wurden auch Obst und Gemüse in den Schlosskellern gelagert.

11.2 Rhoden wird Sitz des Oberjustiz- und Rentamtes
der Diemel:

Von 1816 bis 1850 war Rhoden Verwaltungssitz des Oberjustizamtes der Diemel. Der Verwaltungsbezirk umfasste etwa ein Drittel des Fürstentums Waldeck. In dieser Zeit gab es einen gewissen Aufschwung für Rhoden. 1850 wird das Justizamt mit zwei Richtern einschließlich der erforderlichen Verwaltungsbeamten von Rhoden wieder abgezogen. Mit dem Akzessionsvertrag von 1867 zwischen Waldeck und Preußen wird das Fürstentum in die drei Kreise Twiste, Eisenberg und Eder gegliedert. Ab der Zeit werden die waldeckischen Gemeinden eigenständig und ehrenamtlich verwaltet.