3.1 Offene Herdfeuer:

Diese Darstellung erinnert an die offenen Herdstellen, die sich in unseren diemelsächsischen Häusern an der Giebelwand, gegenüber dem großen Deelentor, befanden. Am „Hangehohl“ (Zahnstange mit Haken) hingen die „Pötte“ über dem offenen Feuer. Sollte das Essen schneller gar werden, musste man „einen Zahn zulegen“, ein Ausspruch, der sich bis in unsere Zeit erhalten hat.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts waren in dieser Gegend alle Häuser mit Stroh gedeckt. So konnte es im Lauf der Jahrhunderte durch Blitzschlag, Unachtsamkeit und evtl. durch Leichtsinn immer wieder zu verheerenden Brandkatastrophen kommen.

3.2 Kleinbäuerliche Landwirtschaft:

Die kleinbäuerliche Landwirtschaft war typisch für Rhoden.
Durch die Realteilung waren die landwirtschaftlichen Betriebe so klein, dass es meist nicht für ein Pferdegespann reichte. Daher wurden meistens Kühe als Zugtiere angelernt.
Ältere Rhoder kennen noch die plattdeutsche Bezeichnung „Teeh-Beest“ (= zieh, du Biest!) für Fahr- bzw. Zugkühe. Man nutzte also die Kühe in Doppelfunktion als Milch- und Zugtiere. Dabei blieben die Milcherträge von den Tieren sehr mäßig. Daher auch der Spottname für die Rhoder: „Rööske Teebeestere“.