26.1 Neptun „In der Kunst“:

Der Erbauer des Schlosses Fürst Georg Friedrich hatte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg südwestlich von Rhoden in der Nähe der Erhebung „Stucksförst“ einen Tiergarten anlegen lassen. Innerhalb des Tiergartens stand ein Lusthaus mit Außenanlagen, bestehend aus zwei Wasser-Sammelteichen, einer Grotte, Kaskaden, über die das gesammelte Wasser bei Bedarf abgelassen werden konnte und einem Springbrunnen mit „Neptun“. Außerdem gab es ein Gärtnerhaus und alleeartige Anpflanzungen. In dieses sehr idyllisch gelegene Lusthaus wurden hochrangige Persönlichkeiten, wie z. B. der Fürstbischof von Paderborn mit Gefolge zu Gesellschaftsjagden eingeladen, um dabei auch Landespolitik zu machen. Bis auf wenige Reste dieser ehemals aufwändigen Anlage ist nicht mehr viel zu sehen. Allerdings hat sich der Ortsname „In der Kunst“ bis heute erhalten.

26.2 Durch die Lappen gegangen:

Bei Lappjagden wurden die Fluchtwege von Wildtieren eingeengt, indem man zwischen Bäumen Seile spannte und auf diese große bunte Stofflappen hängte. Das gehetzte Wild, das vor den flatternden Stofflappen scheute, ließ sich so leichter von den Treibern direkt vor die Büchsen der Jäger scheuchen. Büchste ein Tier mit dem Mute der Verzweiflung trotzdem aus, ging es den Jägern wortwörtlich „durch die Lappen“. Auf dem Bild ist es ein Hirsch. Diese Redensart hat also ihren Ursprung in der Jägerei. Auch die vielen Wölfe, die es damals noch hier gab und die zur Plage geworden waren, konnte man durch die Lappjagd eher zur Strecke bringen. Bei Wolfsjagden war die Bevölkerung zur Mithilfe als Treiber verpflichtet.