Übersicht:

25.1 Spielschule:

Rhoden war im 19. Jahrhundert auf der Höhe der Zeit, denn in dem Haus Landstraße 32 wurde der erste Kindergarten eingerichtet. Aber es war nicht nur der kulturelle Fortschritt, der diese segensreiche Einrichtung schuf. Vielmehr hat die Fürstin Helene 1879 den Auftrag gegeben, die „Spillschkoole“ (= Spielschule) zu gründen, weil die Rhoder Frauen durch die Nachwirkungen von dem großen Stadtbrand 1873 übermäßig stark beansprucht waren. Zuerst war die Spielschule in “Budden” Haus (Landstr. 32), danach in einem Scheunengebäude, dann kurzzeitig im Schloss und schließlich (bis 1953) im Haus Obere Straße 5 untergebracht. Mit dem Bau des Gemeinschaftshauses fand der Kindergarten bis 1993 dort eine Bleibe. Danach wurde ein neuer, moderner Kindergarten neben der Schlossbergschule errichtet.

25.2 Wilddieb Klostermann:

Klostermann war ein berüchtigter Wilddieb, der im Grenzgebiet von Westfalen und Waldeck um 1850 sein Unwesen trieb. Einmal glaubte man, ihn dingfest gemacht zu haben, als er in der Bruchmühle (bei Neudorf) geflüchtet war und sich dort versteckt hielt. Polizei und abkommandierte Soldaten aus Arolsen konnten ihn aber trotz intensiver Suche nicht finden. Später hat er das Geheimnis selbst gelüftet:  Er hatte sich von oben in den besteigbaren Schornstein
geflüchtet. Seine Taten sind bis heute noch in der Bevölkerung lebendig. Das Bild zeigt den Wilddieb, der bei seiner Verfolgung dem nacheilenden Förster angeblich die Pfeife aus dem Mund geschossen haben soll. Als man ihn dann endlich gefasst hatte, wurde er in Minden verurteilt. Um ihn von der Wilddieberei abzubringen, wurde er später von der Obrigkeit zum Forstaufseher bestellt.