24.1 Das Detelsheimer Doppeltor:

In alten Plänen der Stadt Rhoden ist das Detelsheimer Tor symbolisch als Doppeltor dargestellt. Dieses Stadttor wurde so bezeichnet, weil der Weg von dort in Richtung Detelsheim – einer wüst gewordenen Siedlung – verlief. Wenn in kriegerischen Zeiten das erste Tor gewaltsam aufgebrochen und überwunden wurde, hatten die Rhoder die Möglichkeit am zweiten Tor die Eindringlinge aufzuhalten. Dort wurden sie dann zusätzlich mit Steinen beworfen oder mit heißem Pech übergossen. Heinrich Bodenhausen (Arolsen) hat die mögliche Ausbildung des Tores skizziert und der Künstler Albert Völkl hat sich die dargestellte Szene dazu ausgedacht – Ein Stadtsoldat führt einen Gefangenen ab, der in dem Tagesgefängnis, das sich in den Torgebäuden befand, „eingebuchtet“ werden soll.

24.2 Unterirdischer Gang:

In der Nähe des ehemaligen Detelsheimer Tores ist man in den 1950-iger Jahren bei Bauarbeiten an der damaligen Bundesstraße 252 auf einen Holhlraum gestoßen. Das war Anlaß zu den wildesten Spekulationen. Als man der Sache auf den Grund ging, stellte sich heraus, dass es tatsächlich ein sehr niedriger und schmaler, mit Bruchsteinen gemauerter und überwölbter Gang war (50 bis 60 cm breit). Aufgrund einer alten Skizze, die im Stadtarchiv gefunden wurde, geht man jetzt davon aus, dass es ein Gang ist, in dem die erste
Wasserleitung aus „Piepenheistern“ für die Versorgung des Stadtkumps verlegt wurde. Das waren damals in der Längsrichtung durchbohrte Holzrohre (= Piepenheistern), die man in dem Gang relativ schnell auswechseln oder reparieren konnte.