20.1 Meierei Rennebaken:

Bevor die Neustadt nach dem Dreißigährigen Krieg bebaut wurde, befand sich hier eine Meierei „Renebaken“ (landw. Betrieb) Sie versorgte die Burg- und Schlossbewohner mit Naturalien. Da sie der geplanten Stadterweiterung im Wege stand, wurde die Meierei später in den Außenbereich (heute der Wohnplatz „Laubach“) verlegt. Ein Kuriosum: In dem Straßenzug „Neustadt“ – im 17. Jahrhundert außerhalb der Stadtmauer als Stadterweiterung angelegt – findet man die ältesten Häuser von Rhoden. Die Häuser im alten Stadtkern wurden bei den großen Bränden 1735 und 1873 vernichtet und
sind größtenteils später neu errichtet worden. Wegen der beengten Verhältnisse innerhalb der Stadtmauer haben einige Familien außerhalb neu gebaut. (siehe Text nach der Laterne 15.1)

20.2 Goldschuster:

Im Haus Neustadt 8 (Geierken Haus) wohnte im 19. Jahrhundert ein Schuhmacher. Dieser war als besonders sparsam, ja geizig bekannt.
Sein Geiz ging so weit, dass er seine Hose herunterzog, wenn er sich auf den Schusterschemel setzte, um die Hose zu schonen. Vor sich auf dem Schoß trug er nur noch die Schusterschürze. „Geierken Schuster“ soll „steinreich“ gewesen sein. Es gibt noch eine Aufstellung über die damals umfangreiche Mitgift, die er seiner Tochter mit in die Ehe gegeben hat, u.a. 10.000 Goldmark. Den Erhalt des Geldes hat er sich
von seinem Schwiegersohn quittieren lassen. Das Dokument ist heute noch – in Privatbesitz – vorhanden.