19.1 Schlossbau-Zimmermeister:

Der Holländer Peter Janson war als Meister für die Zimmerarbeiten des Schlosses verantwortlich. Er hat grundlegende Elemente vom Schiffsbau mit Krummhölzern auf die Dachkonsturktion übertragen. Nach der damals üblichen Methode wurden die Baumstämme mit der Axt „beschlagen“, damit sie kantig wurden. Die Bezeichnung dieser besonderen Äxte nannte man „Wiskebejlen = Wischbeil“. Wie es der Name in unserer Mundart treffend ausdrückt, werden die Stämme entlang der Kanten nur „gewischt“. Das Motiv stellt die weitere Möglichkeit der damaligen Holzbearbeitung mit der „Dillsage“ = Dielensäge dar. Von Hand wurden die Baumstämme kantig zu Brettern oder Balken geschnitten. Zimmermeister Peter Janson errichtete das Haus in der Neustadt 17 für einen Herrn Ramelov. Er war Lizentist, damals ein Arzt, der nicht promviert hatte. Das Haus bewohnte später Dr. Rocholl.

19.2 Schlossbau-Maurermeister:

Hans Degen aus Göttingen war als Maurermeister für den gesamten Schlossbau verantwortlich. Wegen der ständigen Abwesenheit des Fürsten Georg Friedrich wurden die baulichen Anordnungen „aus der Ferne“ fast nur schriftlich gegeben. Das Motiv stellt die Bearbeitung der Doppelsäulen am Haupt(Nord)eingang des Schlosses dar. Baumeister Degen baute sein eigenes Haus ebenfalls an der Rhoder Neustadt. Es wurde im klassischen Barock als Steinbau errichtet – heute Neustadt 13 und 15. Weil das Gebäude sehr groß war, wurde es in eine obere und eine untere Hälfte getrennt, die dann von verschiedenen Eigentürmern erworben wurden. Die unterschiedliche  Gestaltung der äußeren Fassade verhindert die Wahrnehmung als ehemals einen großen barocken Baukörper.