17.1 Schlossdamen:

In der Zeit von 1904 bis 1933 wurde das Schloss als Erholungsheim genutzt. Der Lehrerinnen-Krankenverein, der in Hannover ansässig war, schickte seine Mitglieder, die versicherten Frauen, während der Sommerferien nach Rhoden, damit sie sich erholen konnten. Diese Damen haben interessante Eintragungen im „Gästebuch“ hinterlassen, in denen sie Rhoden, dessen Umgebung und die Versorgung preisen. Offensichtlich haben sie sich damals in Rhoden sehr wohl gefühlt.
Leider wurde ab 1933 das Schloss von den Nazis in Besitz genommen,. Bis 1936 war der Reichsarbeitsdienst dort untergebracht. Während des Zweiten Weltkriegs sind dort Flüchtlinge und ausgebombte Gewerbebetriebe eingewiesen worden.

17.2 Deputate werden auf das Schloss gebracht:

Die gesamte Belegschaft einschließlich der fürstlichen Familie auf dem Schloss musste mit Nahrungsmitteln aller Art versorgt werden. Die Erzeugnisse kamen zum Teil aus der eigenen Meierei, die nach vorhandenen alten Plänen im Bereich der heutigen Neustadt gelegen
hat. Daneben mussten die Bürger ihre Steuern in Form von Naturalien abgeben. Der Künstler hat auf dem Bild dargestellt, wie die Leute Teile von ihrem Ernteertrag zum Schloss tragen. Diese wurden dann in den großen Kellerräumen (zwei Kellergeschosse) des Schlosses gelagert.
Damals mussten auch die Fürsten in der Regel mit dem Vorlieb nehmen, was vor Ort gewachsen war.