16.1 Kegelbahn der Witwe Lauterbach

Vor dem Großbrand 1873 betrieb die Witwe Lauterbach die Gaststätte „Auf dem Berge“ – jetzt das Haus „Schlossplatz 1“. In dieser Gaststätte befand sich zu der Zeit die einzige Kegelbahn in Rhoden, auf der auch Flachs getrocknet wurde. Der damalige Rhoder Frauen-
Kegelclub war von Herbst bis zum Frühjahr jeden Jahres „kegelaktiv“. Dabei sollen die „Kegelweiber“ auch Zigarren geraucht haben. Durch die Unachtsamkeit einer „schmökenden“ = rauchenden Keglerin fing der Flachs auf der Kegelbahn Feuer. Das löste den großen Stadtbrand aus. Weil damals noch nicht alle Häuser mit Ziegeln eingedeckt waren, flogen brennende Speckseiten von einem Strohdach zum anderen und so verbreitete sich das Feuer sehr schnell über die ganze Altstadt.

16.2 Der Domhof:

In dem ersten Ur-Katasterplan von 1856 ist innerhalb der Stadtmauer der Schriftzug „Der Domhof“ eingetragen. Das muss ein landwirtschaftlicher Hof gewesen sein, der von der „Oberen Straße” zu erreichen war und hinter der vorderen Häuserreihe unmittelbar und nach Süden an der Stadtmauer stand. Dieser kleine Hof war das letzte Relikt der vorreformatorischen Zeit in Rhoden. Es gehörte ursprünglich dem Bistum Paderborn, daher der Name Domhof.
Beim großen Brand 1873 wurden alle Gebäude in dem Bereich vernichtet. Die künstlerische Darstellung zeigt eine Frau mit ihrem Kind auf dem Arm, die einen Mönch vom Domhof anbettelt.